Lukas und Lisa finden neuen Freunde
Heiligen-Geschichten zur Erstkommunion
Witzig und spannend erzählte Episoden mit vielen Informationen zu den großen Vorbildern des christlichen Glaubens: In 18 Geschichten um den fussballbegeisterten Lukas und seine Freundin Lisa wird Erstkommunionkindern Kirche als Gemeinschaft der Heiligen und Gemeinschaft der Glaubenden einfühlsam vermittelt. Ein Buch, das sich als Geschenk zur Erstkommunion ebenso eignet wie zur ergänzenden Vorbereitung oder als Nachlese, wenn das Fest vorbei ist.
Leseprobe:
Über die Wiese vor der Scheune fegte ein scharfer Wind und jagte die Blätter von den Bäumen. Da – schon wieder ein greller Blitz und knatternd und rumpelnd rollte ein mächtiger Donner hinterher. Fasziniert starrte Lukas in den Himmel. Irgendwie sah das toll aus, wenn die Lichtblitze wie ein Laserstrahl über den Himmel schossen. In der Scheune lagen alte Strohballen und in der Ecke waren ein paar kaputte Kisten gestapelt. Lukas Vater drehte eine der Kisten um und begann seinen Rucksack auszupacken. „Falls jemand Hunger haben sollte“, meinte er, “der Tisch ist gleich fertig.“
„Au ja!“ Lukas und Lisa zerrten einen Strohballen heran und setzten sich. „Hm, Schmierkäse“, sagte Lukas, „und Nutella!“ Auch Lisa biss kräftig in ein Butterbrot. Für einen Moment waren alle damit beschäftigt, die leckeren Butterbrote, die gekochten Eier und den heißen Tee zu genießen. Draußen zuckte immer wieder ein Blitz und ein starker Regen hatte angefangen wie ein Wasserfall zu Boden zu stürzen. Lukas hielt seine Hände um den Becher mit dem heißen Tee. Nachdenklich sagte er: „Frau Kehler hat uns in der letzten Stunde auch etwas erzählt über jemanden, der durch ein Gewitter nicht mehr weiterkonnte.“
„Aha, aus der Bibel?“, fragte seine Mutter. „Nee, irgendwas mit, mit, wie hieß der gleich?“ Lukas kniff die Augen zusammen und überlegte. „Genau, Benedikt hieß der. Das war ein Mönch. Und er hat sich immer einmal im Jahr mit seiner Schwester getroffen, um über Gott zu reden. Die Schwester hieß Scholastika. Komischer Name, nicht? Als er beim letzten Treffen gehen wollte,hat seine Schwester gebetet, damit ein Gewitter kommt. So kam er nicht weg.“
„Schlau! Der Trick ist gut“, lachte Lisa, „und über was haben die beiden miteinander geredet, dass das seiner Schwester so wichtig war?“
„Na, über Gott“, sagte Lukas. „Hm“, sagte Lisa. „Magst du noch einen Tee, Lisa?“, fragte Lukas’ Mutter. Dann meinte sie: “Vielleicht hat seine Schwester etwas über die Bibel wissen wollen und Benedikt hat es ihr erklärt?“
„Oder sie haben einfach über den Glauben gesprochen. Was er ihnen bedeutet oder was er ihnen wert ist“, sagte Lukas’ Vater. „Das tun Mama und ich auch ab und zu. Und wir beten zusammen oder lesen gemeinsam in der Bibel. Das ist uns wichtig.“ Dabei lächelte er seiner Frau zu und griff nach ihrer Hand. Lukas blies über den dampfenden Becher Tee und fragte: „Wieso ist euch das denn wichtig, Papa?“
„Ja, weißt du“, sagte sein Vater, „der Glaube an Jesus Christus ist ein großes Geschenk. Er macht mein und unser Leben reich. Und er gibt uns eine ganz wichtige Wegweisung. Aber diesen Glauben muss jeder weiterschenken. Nur im stillem Kämmerlein für sich glauben – das geht nicht. Darum ist es auch gut, wenn wir darüber reden!“
„Ja, das meine ich auch“, sagte Lukas’ Mutter, „aber für mich ist der Glaube auch so wichtig, weil ich schon oft erfahren habe, dass er mir in schweren Zeiten hilft. Dass er mich trägt. Darauf möchte ich nie verzichten!“
Lisa pustete ihren Pony aus der Stirn. „Also“, sagte sie, „also, ich find’ Glauben gut, weil ich Jesus gut finde.“ Ihr Gesicht wurde dabei ganz hellrosa und sie murmelte leise: „Ich hab Jesus nämlich einfach lieb.“
„Na, jetzt fehlt nur noch Lukas“, schmunzelte sein Vater, „also – was ist Glauben für dich, Lukas?“
„Hm!“ Lukas überlegte eine Weile. „Ich glaube an Jesus, weil, weil … „,er machte eine Pause, „weil Jesus so etwas ist wie Gott zum Anfassen.“
Mit Illustrationen von Cornelia Kurtz.
Verlag Butzon & Bercker Kevelaer 2002
geb., S.112, 11,90 EUR
ISBN-NR:. 3-7666-0436-8
vergriffen , antiquarisch erhältlich